Mystischer Altar in Dresdner Heide entdeckt
Donnerstag, 03. Januar 2013
Vor 1600 Jahren wurden hier lebende Jungfrauen geopfert Mystischer Altar in Dresdner Heide entdecktVon JÜRGEN HELFRICHTDresden – Kein Wanderweg führt zu ihnen, keine Hinweistafel nennt sie!In der Dresdner Heide stehen bei Hellerau zwischen Eichen zwei riesige Steinblöcke: 1,5 Meter hoch und drei Meter lang. Es sind geheimnisvolle Oltersteine!Ein Forscher fand jetzt heraus, dass sie vor 1600 Jahren vermutlich ein Altar, also eine blutige Opferstätte, waren. Alles veröffentliche er jetzt im Buch „Hexen, Teufel und Germanen“ (19,90 Euro).Hobby-Historiker Mike Vogler (42) forscht seit Jahren über die Christianisierung germanischer Stämme in Sachsen und ist sicher: „Hier opferten unsere Vorfahren um 400 nach Christi ihrem Fruchtbarkeitsgott Krodo junge Frauen. Selbst Reste ihres Ritual-Teiches für Ertränkungen sind noch da.“Schon 1937 wurden die mystischen Oltersteine als Eiszeit-Findlinge unter Naturschutz gestellt. 1995 wies ein Mathematiker an den prähistorischen Steinen eine uralte Maßeinheit nach. Beim Vermessen des Umfangs von drei uralten Bohrungen im Altar kamen 166,6 cm heraus – das Doppelte einer Megalithischen Elle!Vogler: „Alles spricht für den Altar! Der Germanenstamm der Hermunduren verehrte den altsächsischen Gott Krodo als Beschützer u.a. der Fruchtbarkeit und Ernte. Hier stimmten sie ihn mit Opfern gnädig.“Seine Theorie: „Als die heidnischen Ureinwohner Sachsens um 1000 zum Christentum bekehrt wurden, stempelten Bischöfe, Priester und Mönche Krodo als Kröte, als Machwerk des Teufels, ab.“Voglers Buch hat heute, 14 Uhr, im Dresdner Historica Antiquariat (Heinrichstraße 6) Premiere.